Bedeutungsübersicht • (bildungssprachlich, Fachsprache) Umkehrung, Umdrehung, Umwandlung • (Sprachwissenschaft) Umkehrung der üblichen Wortstellung Subjekt–Prädikat in die Stellung Prädikat–Subjekt (z. B. Ich reise morgen ab; morgen reise ich ab) • (Chemie) Umwandlung von Rohrzucker in ein Gemisch aus Traubenzucker und Fruchtzucker • (Meteorologie) Temperaturumkehr an einer atmosphärischen Schicht, an der die normalerweise mit der Höhe abnehmende Temperatur sprunghaft zunimmt • (Musik) Umkehrung der Notenfolge der Intervalle. Als Inversion bezeichnet man in der Konstruktionen, in denen die Normalabfolge in einem Satz umgestellt wurde; insbesondere heißen so Abfolgen, in denen ein Verb vor dem steht (in Sprachen, in denen sonst die Abfolge Subjekt vor Verb die Regel ist, also in erster Linie in ). Da im deutschen Hauptsatz eine (V2-Stellung) herrscht, bei der das Verb immer vorangestellt wird und das Subjekt gleich leicht davor oder danach stehen kann, gibt es in der deutschen Grammatik keine Inversionskonstruktionen im strengen Sinn, allerdings werden manchmal stilistisch auffällige Abfolgen, bei denen das Subjekt nach dem Verb folgt, als Inversion in einem weiteren Sinn bezeichnet (auch im Sinne eines rhetorischen Stilmittels, siehe ). Inhaltsverzeichnis • • • • • • • • Inversion im Englischen [| ] Inversion mit Hilfsverben [| ] Im Englischen herrscht normalerweise die Abfolge „Subjekt - (Hilfsverb -) Verb - Objekt“, jedoch muss in einer Reihe von Konstruktionen das Hilfsverb dem Subjekt vorangehen; in Sätzen, die nicht von selbst ein Hilfsverb enthalten, wird dann ein bedeutungsleeres Hilfsverb do zum Zweck der Voranstellung erzeugt. Fälle obligatorischer Inversion sind: • Ja/nein-Fragen: Do you speak English? He speaks English) • W-Fragen, außer wenn das Fragewort dem Subjekt des Satzes entspricht: What did he say? He said something) Aber: Who said that? Die Fragesatz-Inversion erfolgt nicht in eingebetteten Fragesätzen: I don't know what he said • Voranstellung negativer Adverbiale (z.B. Inversion FußNever „nie“ sowie only „nur“) und mancher Adverbien mit der Bedeutung „auch / auch nicht“: Only then did Randall realize he had forgotten his glasses. (Erst da bemerkte Randall, dass er seine Brille vergessen hatte) (I don't smoke.) Nor do I. („Ich auch nicht“) (He smokes.) So do I. („Ich auch“) Im Unterschied zur Fragesatz-Inversion erfolgt die Negativ-Inversion auch in eingebetteten Sätzen: She swore that under no circumstances would she leave her husband. (Sie schwor dass sie unter keinen Umständen ihren Mann verlassen würde) • Vergleichskonstruktionen, wenn im zweiten Teil das Verb nicht ausgelassen wird, besonders auch wenn das Subjekt des Vergleichssatzes eher lang ist: Spain's financial problems were less acute than were those of Portugal (Spaniens Finanzprobleme waren weniger akut als diejenigen Portugals waren) Siehe auch Inversion mit Vollverben [| ] Bestimmte Verben, besonders häufig Positions- und Bewegungsverben, erlauben im Englischen auch Konstruktionen, wo das Subjekt diesen Verben folgt. Zufälliger ArtikelMan spricht hier von „stilistischer Inversion“ (weil diese Konstruktion nicht obligatorisch ist sowie stilistisch auffällig) oder von „Lokativinversion“ (weil anstelle des Subjekts dann häufig Orts- oder Richtungsangaben den Satzanfang bilden). Beispiele: In the corner sat little Jack Horner Out of the house came a tiny old lady Inversion in den romanischen Sprachen [| ] Die romanischen Sprachen werden insgesamt als Sprachen mit der Normalwortstellung S-V-O beschrieben, sie besitzen aber größere Wortstellungsfreiheit als z.B. Das Englische. Es wird davon ausgegangen, dass mehrere unterschiedliche Typen von Konstruktionen existieren, in denen das Verb vor das Subjekt gelangt. Inversion mit Pronomen im Französischen [| ] Im Französischen kommt vor allem in der Schriftsprache eine Konstruktion mit Inversion von Verb und vor, die zur Bildung von Fragesätzen dient (sowohl ja/nein-Fragen als auch Ergänzungsfragen), z. B.: Avez-vous aimé le film? (haben-Sie geliebt den Film) „Hat Ihnen der Film gefallen?“ Où veut-il aller? (wo will-er gehen) „Wohin will er gehen?“ Diese Konstruktion ist nur möglich mit schwachen Personalpronomina, die sich an das Verb anheften.
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March 2019
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